Es handelt sich um die ehemalige Uhrenfabrik Moeri und Jeanneret, die 1901 erbaut wurde. Eine erste Erweiterung nach Nordosten fand zwischen 1908 und 1912 statt. Der Bau der nördlich gelegenen Garagen erfolgte im Einklang mit dem Gelände, wahrscheinlich zwischen 1950 und 1960. Es wurden keine Archivdokumente gefunden, die die Identifizierung des Architekten dieses Gebäudes ermöglicht hätten.
Dieses Gebäude ist im kantonalen Bauinventar als «schützenswert» eingestuft. Es stammt aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts und weist die Merkmale der Uhrmachergebäude jener Zeit auf, die im Allgemeinen wenig Tiefe aufweisen und relativ gross sind, um viel natürliches Licht in den Werkstätten zu gewährleisten. Auch die äussere Gestaltung mit ihrer Gliederung um den Hof herum sowie die Schmiedeelemente mit ihrer sorgfältigen Verarbeitung beruhen auf relativ bekannten Prinzipien der damaligen Zeit. Die diversen Erweiterungen zeigen, wie viel Liebe zum Detail in den verschiedenen Bauphasen in die Architektur eingeflossen ist.
Bei den Umbauarbeiten wurde die ursprüngliche Struktur der Gebäude weitestgehend respektiert und gleichzeitig den Bedürfnissen der Nutzer Rechnung getragen, um den Auszubildenden und Studierenden den nötigen Raum zu bieten.
Eine stratigrafische Untersuchung der Fassaden ermöglichte es, die ursprünglichen Farben des Gebäudes wiederzufinden und somit sein früheres Aussehen so gut wie möglich zu bewahren.
Die Zeiten, in denen in der Rue de la Clef in Saint-Imier Uhren hergestellt wurden, sind vorbei, und die Umwandlung der Uhrenfabrik in eine Schule ermöglicht die Wiederinbetriebnahme des Gebäudes. Die gelungene Integration des neuen Anbaus aus Cortenstahl mit den Originalfarben des ursprünglichen Gebäudes überzeugt.
Baptiste Langel
Ort Saint-Imier
Schutzstufe schützenswert
Bauzeit Von 1901 bis 1912, letzte Erweiterung ca. 1960
Baukosten Gesamtrenovation 11,8 Mio. CHF
Bauherrschaft Amt für Grundstücke und Gebäude des Kantons Bern
Projektleiter Giovanni Tedesco
Architekten MBR Architecture SA, Saint-Imier