Podiumsgespräch

Die grossen Autobahnprojekte in Bern – einfach weiterfahren?

Dienstag, 25. April, 18:30 Uhr
Lichtspiel/Kinemathek Bern
«Wie Autobahnen Landschaften verändern»
Podiumsgespräch und Filmvorführung

Die Schweizer Autobahn – eine 60-jährige Geschichte

1960 wurde mit dem Bundesgesetz über die Nationalstrassen der Ausbau des Schweizer Autobahnnetzes angestossen – im europäischen Vergleich reichlich spät. Zwei Jahre später, am 10. Mai 1962, wurde die Grauholzautobahn als erstes Teilstück der neuen Nationalstrasse N1 (heute A1) eröffnet. Der Autobahnabschnitt zwischen dem Wankdorf und dem Grauholz gehört damit –neben dem anlässlich der Landesausstellung Expo 1964 eröffneten Abschnitt Genf – Lausanne zu den ältesten Nationalstrassenabschnitten der Schweiz. Seitdem wurde das Schweizer Autobahnnetz kontinuierlich ausgebaut. Die neu entstandenen Verkehrsachsen haben die Schweizer Landschaften nachhaltig verändert und prägen bis heute das Bild der Schweiz.

Autobahnausbau heute

Seit dem Aufkommen der Umweltbewegung Anfang der 1970er-Jahre sorgen Ausbauprojekte im Nationalstrassennetz für hitzige Diskussionen in Politik und Öffentlichkeit. Im Kern drehen sich die Auseinandersetzungen meist um die Frage, ob Ausbauten zur Entlastung übernutzter Teilabschnitte beitragen oder im Gegenteil zu noch mehr Verkehr führen. Aktuell stehen die nun bald 60-jährigen Nationalstrassenabschnitte um Bern im Fokus. Das Bundesamt für Strassen ASTRA plant einerseits den Ausbau des Grauholz-Abschnitts auf acht Spuren, andererseits eine Umgestaltung und Entflechtung beim Anschluss Bern-Wankdorf sowie einen neuen Autobahn-Tunnel in Richtung Thun. Dem Ausbau der Strassenfläche um einen «Stauraum» und eine «Eventstrasse» für die Zufahrt zur BEA würden wertvolle Bäume entlang der Bolligen-Allee zum Opfer fallen und die grosse und kleine Allmend würden deutlich verkleinert. Der Berner Heimatschutz steht diesem Ausbau kritisch gegenüber, da der historische Baumbestand als Teil der Bolligen-Allee im Bundesinventar der historischen Verkehrswege der Schweiz verzeichnet ist.

Podiumsgespräch und Filmvorführung

Gemeinsam mit Expertinnen und Experten diskutieren wir am 25. April 2023 über diese Ausbauprojekte und die Konsequenzen für unser Landschaftsbild und unsere Gesellschaft. Dabei soll nicht nur nach Sinn und Zweck des Autobahnausbaus gefragt, sondern auch über die Rolle von Grünflächen in Zeiten der Klimakrise nachgedacht werden. Im Anschluss reisen wir anhand ausgewählter Filmausschnitte aus der Sammlung des Lichtspiels in die Vergangenheit und schauen uns an, wie der Nationalstrassenbau in und um Bern in den vergangenen 60 Jahren wahrgenommen wurde.

Von Anne-Catherine Schröter

Zeit

18.30 Uhr: Podiumsdiskussion
19.45 Uhr: Beginn der Filmvorführung

Keine Anmeldung erforderlich, Kollekte.

Lichtspiel

Lichtspiel/Kinemathek Bern, Sandrainstrasse 3, 3007 Bern

ÖV

Mit dem öV ist das Kino am einfachsten über die Haltestelle «Monbijoubrücke» und den Lift im Brückenpfeiler zu erreichen.

Stadtführungsreihe

Veranstaltung im Rahmen der Stadtführungsreihe des Berner Heimatschutzes, Region Bern Mittelland.