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Bümpliz-Bethlehem – schweizweit einmalige Architektur­landschaft

Anfang Juni erscheint ein neuer Architekturführer in der Reihe Bau Kultur Erbe: Bümpliz-Bethlehem – Bauerndorf, Gartenstadt, Plattenbau. Der Band zeichnet die Geschichte der ehemals landwirtschaftlich geprägten Gemeinde Bümpliz nach, die sich im Laufe des 20. Jahrhunderts zu einem dicht besiedelten Stadtteil entwickelte. Was macht Bümpliz-Bethlehem zu einer schweizweit einmaligen Architekturlandschaft?

Eine einmalige Architekturlandschaft entsteht

Die Gemeinde Bümpliz wurde Ende des 19. Jahrhunderts vom Entwicklungssog der Stadt Bern erfasst und 1919 in diese eingemeindet. Mit dem darauffolgenden Bevölkerungswachstum nahm auch die Wohnungsnot zu. Als Bern nach dem Zweiten Weltkrieg erstmals über 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner zählte, musste dringend neuer Wohnraum geschaffen werden. Dabei kamen der Stadt die bestehenden Landreserven im jüngsten, westlichsten Stadtteil gerade recht. Viele der grossen Bümplizer Landgüter wie das Tscharner-, Feller- oder Schwabgut und die dazugehörigen Äcker wie der Bethlehemacker oder der Holenacker wurden in der Folge mit grossflächigen Siedlungsstrukturen – immer nach den neuesten städtebaulichen Standards – überbaut. Die ehemals ländlich geprägte Gemeinde erlebte eine schweizweit beispiellose Transformation zum dicht besiedelten Vorort und es entstand eine schweizweit einmalige Architekturlandschaft der Nachkriegszeit. Anhand der in den ehemaligen Bauerndörfern Bümpliz und Bethlehem errichteten Arbeiterwohnhäuser, Reihenhaussiedlungen und Grossüberbauungen lassen sich alle relevanten Entwicklungsschritte des Wohnungsbaus im 20. Jahrhundert in unmittelbarer Nähe zueinander nachvollziehen – und sogar fussläufig erkunden.

Der neue Architekturführer

Anfang Juni erscheint mit Bümpliz-Bethlehem – Bauerndorf, Gartenstadt, Plattenbau der dritte Band der vom Berner Heimatschutz Region Bern Mittelland herausgegebenen Buchreihe Bau Kultur Erbe. Der knapp 200 Seiten starke, reich bebilderte Architekturführer führt in die Geschichte der Gemeinde Bümpliz ein und zeigt auf, welche Faktoren dazu führten, dass hier in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg das grösste soziale Wohnbauprojekt der Schweiz entstand. Neben den wichtigsten beteiligten Akteurinnen und Akteuren werden 15 herausragende Wohnüberbauungen aus der Zeit zwischen 1942 und 1986 genauer vorgestellt und es wird dargelegt, was wir von ihnen für die Baukultur von heute und morgen lernen können.

Von Raphael Sollberger und Anne-Catherine Schröter

Zur Reihe

Bisher erschienen sind:

Band 1: Köniz. Im Spannungsfeld zwischen Stadt und Land
Band 2: Trams und Busse der Stiftung BERNMOBIL Historique

Ende 2023 erscheint der vierte Band zur Gemeinde Mühleberg.

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