Schon in frühester Jugend zeigte Heinz Isler grosses Interesse an Naturvorgängen. Mit seiner Gabe, physische Prinzipien der Natur zu analysieren und intelligent zu interpretieren, beginnt Isler nach dem Studium an der ETH Zürich mit dem Entwerfen von Schalen. Die Formen zu seinen Bauwerken fand er nicht durch mathematische Berechnungen, sondern durch Experimente und Modelle, die zu einer naturnahen Bauweise führten. Er entwickelte drei verschiedenen Formfindungsmethoden: aufgeblasene Membranen, hängende Tücher und eine Fliessform mittels Schaumpilzen.
Die Umsetzung der Modelle in realisierbare Projekte erforderte ein präzises Handwerk. Beton als Werkstoff mit geringer Zugfestigkeit verlangt nach Druckspannung, welche optimiert auf minimale Schalendicken, ein hohes Mass an handwerklichem Können erfordert. Daher begleitete Heinz Isler die Ausführung der Schalen meist selber und in enger Zusammenarbeit mit der Bauunternehmung Bösiger aus Langenthal.
Der Schalenbau ist eine effiziente Konstruktionsweise, die unter minimalstem Materialeinsatz grosse Stabilität, Leistungsfähigkeit und Beständigkeit ermöglicht. Auf gekrümmten Holzleimbindern wurde die Schalung mit Holzlatten aufgebaut und mit Holzwollplatten belegt um den damaligen Anforderungen der Wärmedämmung zu genügen. Ein Grossteil der Schalung war wiederverwendbar, insbesondere bei gleichen Hallentypen und Spannweiten. Durch die modulare Bauweise, zum Beispiel bei Tennishallen, konnten die kühnen Projekte wirtschaftlich umgesetzt werden.
Von Hanspeter Marmet